Artikel vom 26.07.2021

Jugend Finanzmonitor 2021: Wie optimistisch blicken junge Menschen in die Zukunft?



Shopping bis zum Abwinken, große Sprünge mit leerem Beutel? Der Jugend-Finanzmonitor 2021 der Schufa wollte es ganz genau wissen - und nahm Konsumverhalten und Finanzkompetenz in den Fokus: Wie zufrieden sind Jugendliche mit ihrer finanziellen Situation? Und wie schätzen sie ihre eigene Finanzkompetenz ein?

Was bringt die Zukunft? Schufa befragt Jugendliche und Eltern

Jetzt ist sie da, die repräsentative Stichprobe zu Konsumverhalten und Finanzkompetenz junger Menschen in Deutschland: Im Juni 2021 befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) über 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25. Für den Direktvergleich mit der Elterngeneration erhob man ergänzend Daten von 500 Verbrauchern zwischen 40 und 55. Tendenz: Jugendliche sind optimistischer als ihre Eltern, was berufliche Zukunftsperspektiven angeht. Laut W2 Jugend-Finanzmonitor der WirtschaftsWerkstatt, einer Bildungsinitiative der Schufa AG, rechnet nur ein Viertel mit getrübten Zukunftsaussichten durch die Corona-Pandemie - ganze 11 Prozent erwarten sogar eine Verbesserung. Die Elterngeneration ist da skeptischer: Nach den Perspektiven heutiger Jugendlicher gefragt, schätzen sie deren Start ins Berufsleben eher steinig ein.

Optimismus in Geldsachen, trotz Corona?

Ein großer Teil der Jugendlichen hat längst Berührung mit der Arbeitswelt: Schon 2018 gaben 42 Prozent an, einen Mini- oder Nebenjob zu haben. Auch 2021 trifft dies noch auf 30 Prozent der Befragten zu. 12 Prozent - vor allem der berufstätigen jungen Menschen - vermelden sogar gestiegene Einnahmen. 92 Prozent glauben, finanziell gut oder sehr gut auszukommen, verglichen mit nur 82 Prozent noch 2018. Wie passt das zusammen - Pandemie und Optimismus in Finanzdingen? Der Lockdown füllte das Sparschwein: Wo Shopping & Co. ausschieden, hatten die Jugendlichen im Bereich Freizeit, Urlaub oder Kleidung weniger Gelegenheit zum Ausgeben (58 Prozent). Dafür steckten 30 Prozent mehr Geld in virtuelle Angebote, von Movie-Streaming bis zu Online-Sportkursen.

Trading-Apps, per Handy zahlen - trotzdem nur ein Befriedigend?

Jeder Fünfte investierte sogar in Sparanlagen, so der Schufa-Bericht. Außerdem nutzten 15 Prozent der jungen Erwachsenen Trading-Apps verglichen mit nur 4 Prozent in der Elterngeneration - darunter dreimal so viele junge Männer wie Frauen. Was kaum überrascht: Bargeldloses Zahlen wird von den Jungen sehr gut angenommen, fast jeder zweite Befragte möchte noch öfter per Handy zahlen. Trotzdem favorisieren 40 Prozent noch immer Barzahlung - ähnlich wie die Generation ihrer Eltern. Aber zwei Drittel tätigen Banktransaktionen via Banking-App, junge Frauen genauso wie Männer. Klingt nach einem scharfen Auge und kühlem Finanzüberblick? Wie der aktuelle Jugend Finanzmonitor enthüllt, fühlt sich die Elterngeneration deutlich besser informiert als die Jungen: 26 Prozent geben an, gut oder sehr gut im Bilde zu sein. Aber auch die Elterngeneration schätzt ihre Finanzkompetenz schlechter als in den Vorjahren ein. Und die Jugendlichen? Geben ihrer eigenen Finanzkompetenz nur eine 3,3, verglichen mit 3,1 in den drei Jahren zuvor; 39 Prozent bewerten ihre Finanzkenntnisse mit Noten von ausreichend bis ungenügend. Dies zeigt der spezielle Finanzindex, der Fragen zur Selbsteinschätzung in einer Skala von 0 bis 100 abbildet: 2021 fiel dessen Durchschnittswert um 4 auf 49 Punkte.

Gehören Finanzen auf den Lehrplan?

Aber bedeuten diese Ergebnisse, dass die Finanzkompetenz Jugendlicher faktisch sinkt? Vielleicht ist das Gegenteil der Fall: Die kritische Selbsteinschätzung ist auf jeden Fall positiv zu werten, weil sie ein wachsendes Bewusstsein für Finanzthemen zeigt. So wünschen sich 92 Prozent der befragten Jugendlichen mehr entsprechenden Schulstoff auf dem Lehrplan - Tendenz Jahr für Jahr stetig steigend. Weil die Schulen diesen Job anscheinend immer schlechter machen. Gefragt, woher sie ihr Finanzwissen bezögen, gaben 2018 noch 38 Prozent die Schule an - inzwischen auf 22 Prozent abgefallen. Und nur 12 Prozent der jungen Frauen glauben sich in Finanzbelangen gut informiert - verglichen mit einem Drittel bei den jungen Männern.

Schufa: Als Info-Dienstleister Jugendliche in Finanzen fitmachen

Die Schufa als Auskunftei, Partner von mehr als 10.000 Firmenkunden und über 2,3 Millionen Privatkunden, hat sich zur Aufgabe gemacht, kreditrelevante Informationen rund um die Bonität zu liefern. Wer eine kostenlose Schufa-Selbstauskunft beantragt, kann ein- bis mehrmals im Jahr Einsicht in die eigenen durch die Schufa gespeicherten Daten nehmen. Denn nicht selten trifft der dort ausgewiesene negative Scorewert nicht zu - und lässt sich korrigieren. Der aktuelle Datenbestand umfasst 1,052 Milliarden Informationen zu 68 Millionen Privatleuten sowie 6 Millionen Unternehmen. Entsprechend versteht sich die Schufa als ein Informationsdienstleister, der - nach eigener Aussage - zur Überschuldungvorsorge in Deutschland beitragen will. Und möchte Jugendliche bei Geld und Finanzen fitmachen - von Mobilfunkvertragsabschluss über Girokonto-Eröffnung bis Geldanlage, Versicherung oder Kreditaufnahme.

Junge Menschen in der Kreditfalle?

Beispielsweise verrät der aktuelle Report, dass sich nur 13 Prozent der befragten Jugendliche beim Thema Kredit gerüstet fühlt. Nicht unwichtig in Situationen, die eine Finanzspritze sinnvoll machen, aber wo eine negative Schufa dagegen spricht. Immer wieder werden so horrend teure Kreditverträge ohne Schufaprüfung unterschrieben - der direkte Einstieg in die Schuldenfalle. Etwa für Studierende in der Universitätsstadt Hildesheim, wo derzeit überdurchschnittlich hohe Lebenshaltungskosten drücken. Know-how zu Angeboten, Konditionen und K.O.-Kriterien der Banken hilft, Fallstricke rund um das Thema Kreditanfrage zu vermeiden. Gewusst? Jede Kreditanfrage löst bereits einen Schufa-Vermerk aus - nur vermeidbar, indem statt Kreditanfrage eine neutrale Konditionsanfrage gestellt wird.

Forderung: Wirtschaft bundesweit Schulfach

Neben dem jährlichen Risiko- und Kredit-Kompass, der Konsumkompetenz und Kreditverhalten aller Bürger beleuchtet, will die Schufa Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt die Finanzkompetenz junger Menschen stärken - und stellt dazu interessierten Schulen Informationsmaterialien bereit. Ein wichtiger erster Schritt, denn die Einführung eines Faches Wirtschaft steht in vielen Bundesländern noch aus; nur in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wird Wirtschaft als eigenes Fach in sämtlichen Schulformen unterrichtet. Wirtschaft und Informatik bundesweit auf dem Lehrplan? Nur das Wahlprogramm der FDP hat dieses Projekt auf der Agenda.

Fazit: Trotz Pandemie blicken Jugendliche positiv in die Zukunft!

Alles in allem fällt das Schufa-Fazit optimistisch aus. Trotz Entbehrungen sähen Jugendliche "wieder Licht am Ende des Tunnels". So erkennt Ole Schröder, Schufa-Vorstandsmitglied, eine "hohe Anpassungsfähigkeit" an eine schwierige Situation. Denn trotz gefühlten Defiziten bei der eigenen Finanzkompetenz scheinen Jugendliche immer besser mit ihrem verfügbaren Budget zurechtzukommen. Noch 2018 gaben 18 Prozent zu, hier Probleme zu haben, 2019 - direkt vor der Pandemie - waren dies 12 Prozent. Und aktuell? Sind es nur noch 8 Prozent. Gute Voraussetzungen, um über kurz oder lang sein eigener Finanzexperte zu sein!

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