Artikel vom 01.10.2019

Zu schön, um wahr zu sein! Fingierte Wohnungsangebote auf Datenfang



Der Wohnungsmarkt scheint leergefegt. Doch was ist das? Wer auf Portalen im Internet eine preiswerte Mietwohnung oder ein WG-Zimmer entdeckt, sollte zweimal hinsehen: Betrüger nutzen die Not Wohnungssuchender aus - und die Besichtigung ist an teure Bedingungen geknüpft.

Das gibt es doch gar nicht! Keine Wohnung, Geld weg

Der Run auf günstigen Wohnraum schließt auch WG-Zimmer ein. Trotzdem wurde eine Studentin in Berlin fündig. Für ein Zimmer in der Kohlrauschstraße in Charlottenburg hatte sie die Kaution zuvor auf ein Konto im Ausland überwiesen. So weit, so vermeintlich sicher: Mietvertrag und Schlüssel in der Tasche, trifft sie in Berlin ein. Leider klafft an der genannten Adresse eine Baulücke, denn Haus und Hausnummer 3 gibt es gar nicht. Die junge Frau ist Opfer von Scamming geworden - dem Betrug via Internet. Das Geld ist weg - und auch die Polizei kann nicht weiterhelfen. Denn wer diese eingerichtet hat, ist bei ausländischen Konten oft nicht nachvollziehbar.

Zweite Chance oder Falle?

Verständlich: Wer auf Immobilienportalen wie eBay Kleinanzeigen oder Immobilienscout24 eine günstige Mietwohnung entdeckt, verliert bei der Kontaktaufnahme keine Zeit - und gibt dabei gern mehr persönliche Daten als nötig preis. Dass der Vermieter nicht antwortet, verblüfft nicht weiter - wieder ein Angebot, das ich als Wohnungssuchender abhaken kann. Umso größer die Freude, wenn sich doch noch etwas tut: Bitte melden Sie sich, lautet die Nachricht. Sie kommt von einer E-Mail-Adresse, die den ursprünglichen Kontaktangaben im Immobilienportal ähnelt. Aber damit nicht identisch ist - denn es gilt, Rückschlüsse zu verhindern.

Masche: Vermeintliche Abwicklung über AirBnB oder TripAdvisor

Jetzt bittet der vermeintliche Vermieter um Details, um den Deal perfekt zu machen, wie

- vollständiger Name des künftigen Mieters
- aktuelle Adresse
- Telefonnummer
- Kopie von Personalausweis oder Reisepass

Um den Mietvertrag abzuschließen, kündigt der Betrüger an, diese Daten an AirBnB oder TripAdvisor für die offizielle Abwicklung weiterzuleiten - denn er sei leider im Ausland. Besichtigung? Nur gegen Vorkasse von Kaution und/oder erster Monatsmiete - dann ist Funkstille.

Kalt erwischt: Plötzlich Schulden und negative Schufa

Automatisierter Daten- und Identitätsdiebstahl über Schadprogramme auf Webseiten oder in E-Mails als langjährige Masche erfährt hier eine neue, ergänzende Erweiterung. Allerdings bringt der Betrug mit Wohnungsanzeigen Interessenten nicht nur um ihr Geld, sondern auch um ihren finanziellen Leumund: Hat die falsche Wohnungsanzeige dem Bewerber sensible persönliche Daten entlockt, fügt der Betrüger Namen und Adresse noch eine erdachte Kontonummer hinzu. Freie Bahn, um Autos zu finanzieren oder Ratenverträge für Elektronik abzuschließen, um Handys und Fernseher direkt weiterzuverkaufen. Platzen die Ratenkredite, gehen Meldungen an die Schufa. Betroffene fallen aus allen Wolken: Mahnungen treffen ein, plötzlich ist der Dispo gestrichen. Besonders perfide: Gehaltszahlungen, die auf ein anderes Konto umgeleitet werden. Hier hat der Wohnungssuchende die Daten seines Arbeitgebers verraten, um sich als solventer Mieter zu profilieren.

Richtschnur: Geschäfte persönlich vor Ort abwickeln

Wie erkennen Sie Mietangebote, die zu schön sind, um wahr zu sein? Zum Beispiel an Mietpreisen und Nebenkosten, die für Ballungsräume zwar günstig, aber nicht billig genug sind, um Verdacht zu erregen. Dabei passen die attraktiven, oft gestohlenen Fotos nicht zur Beschreibung im Inserat und sind oft für mehrere Metropolen gleichzeitig zu sehen. Ist der Geschäftspartner echt? Lassen Sie sich von dem Grundsatz leiten, Geschäfte stets persönlich abzuwickeln - in der Wohnung vor Ort. Auch in Vorkasse zu gehen ist ebenso unüblich wie die Vermieterforderung nach Ausweiskopien. Seriöse Vermieter fordern im Vorfeld der Besichtigung keine sensiblen Daten, sondern erst im persönlichen Kontakt - wie Schufa Auskunft und Einkommensnachweise.

Negative Schufa Einträge ausbügeln, Selbstauskunft anfordern

Leider ist es an Ihnen zu beweisen, dass Sie nichts auf Raten gekauft haben. Stellen Sie Strafanzeige und senden Sie eine Kopie davon an das Unternehmen. Informieren Sie außerdem die Schufa und bitten Sie um die Löschung negativer Einträge. Um böse Überraschungen zu vermeiden, bringt das Einholen einer Selbstauskunft Klarheit. Wie sieht Ihre finanzielle Prognose, Ihr Schufa Score aus? Liegt er laut Selbstauskunft über 97,5 Prozent, so dass Ihnen ein geringes Risiko für Kreditausfälle bescheinigt wird oder überraschend weit darunter?

Schufa Merkmal Identitätsbetrugsopfer

Internetkriminelle bleiben leider erfinderisch. Nach Aussage der Schufa war nahezu jeder Online-Händler bereits mit Betrugsversuchen konfrontiert, wobei sich in der Mehrzahl der Fälle fremder oder erfundener Identitäten bedient wurde. Ein spezieller Schufa Eintrag, auf Wunsch des Geschädigten vermerkt, will wiederholtem Identitätsdiebstahl einen Riegel vorschieben: Das Merkmal "Identitätsbetrugsopfer" erscheint in der Identitäts- bzw. Bonitätsprüfung? Signal für Online-Händler, erneute Betrugsversuche zu erkennen - und damit Schaden von sich selbst und potenziellen Kunden abzuwenden.

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