Artikel vom 10.03.2021
Schufa Studie: Soloselbstständige und Kleinstunternehmer in Existenznot
Die Auftragslage für kleine Selbstständige ist derzeit alles andere als rosig. Eine aktuelle Schufa-Studie fand heraus: Ein Großteil der Teilnehmer rechnet für das Jahr 2021 mit einem deutlichen Umsatzrückgang, verglichen mit 2019. Was geschäftlich drückt, geht auch privat an die finanzielle Substanz. Auf Hilfspakete warten viele noch immer vergebens.
Kleinunternehmen: Pandemie geht an die Substanz
Corona geht ins zweite Jahr - und drückt Kleinunternehmern und Soloselbständigen die Luft ab, private Einkommenseinbußen im Gepäck. Allerdings fordert die Schufa auch dazu auf, genauer hinzusehen - und will etliche Krisengewinner ausgemacht haben. Die Mehrheit der Befragten schaut laut Schufa positiv in die Zukunft. Trotzdem - 70 Prozent der Soloselbständigen und 64 Prozent der Kleinstunternehmer werden durch Einschnitte in die Haushaltskasse gebeutelt, während nur 38 Prozent der Verbraucher dies so geht. Darunter sind auch zahlreiche Angestellte kleiner Firmen: Sie leiden darunter, dass ihre Chefs Mühe haben, ihre Gehälter aufzubringen.
Über 60 Prozent vermelden fortlaufend Auftragseinbrüche
All dies ergab eine im Februar 2021 durchgeführte Online-Befragung von 502 Soloselbständigen sowie 306 Kleinstunternehmen. Die Ergebnisse der Umfrage hat die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung auf ihrem eigens dafür eingerichteten Schufa-Dashboard veröffentlicht. Schon im Herbst 2020 hatte die Schufa eine Studie zur Lage von Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen gestartet und die Ergebnisse veröffentlicht. Zeigten sich Betroffene noch vor sechs Monaten weitaus optimistischer, gehen die Aufträge bei über 60 Prozent der Studienteilnehmer weiter zurück: Jeder zweite Soloselbständige und über 40 Prozent der Kleinstunternehmer rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang im Vergleich zu 2019. Immerhin glaubt laut Schufa jeder Vierte weiter, dass sich die Lage bessern wird. 62 Prozent der Soloselbständigen und 75 Prozent der Kleinstunternehmen denken demnach, dass ihre Firmenzukunft grundsätzlich gesichert ist.
Wo bleiben die versprochenen Staatshilfen?
Von den Soloselbständigen haben 40 Prozent, von den Kleinstunternehmen mehr als die Hälfte eine Antrag auf staatliche Hilfen gestellt. Besonders begehrt: Soforthilfen und Überbrückungshilfen von Bund und Ländern. Aber das Geld fließt zäh oder gar nicht, weil die Voraussetzungen für die Bewilligung fehlen: Lediglich 29 Prozent der Soloselbständigen und 39 Prozent unter den Kleinstunternehmen äußern sich zufrieden, was staatliche Hilfen angeht. Ein entscheidendes Manko: Kleine Unternehmen leben oft von der sprichwörtlichen Hand in den Mund. Was bedeutet, dass bei der Antragsbewilligung eigentlich vermehrt private Ausgaben berücksichtigt werden müssten. "Lockerungen? Aber bitte!" Dass die meisten Soloselbstständigen (56 Prozent) und Kleinstunternehmer (58 Prozent) angesichts ihrer angespannten Finanzlage umfangreiche Aufhebungen der Corona-Beschränkungen kaum erwarten können, sollte daher niemanden überraschen.
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