Artikel vom 24.11.2022

Creditreform Schuldneratlas 2022: Inflation hat Überschuldung im Gepäck



Der neue Schuldneratlas der Creditreform ist da - und bringt eine Überraschung: Seit langem war die Zahl überschuldeter Haushalte nicht mehr so niedrig! Trotz Inflation auf Rekordniveau geht die Überschuldung zurück. Aber die Preise für Lebensmittel, Strom, Öl und Gas steigen. Immer mehr Verbraucher kämpfen, um alle Kosten zu bestreiten. Wieso ist private Überschuldung dann rückläufig?

Corona als Konsumbremse und Sparstrumpf

Im Jahr 2004 ging der Schuldneratlas der Creditreform an den Start. Der gerade veröffentlichte Schuldneratlas Deutschland 2022 verblüfft: Lange war die Überschuldung nicht mehr so gering. Die Wirtschaftsauskunftei machte knapp 5,9 Millionen überschuldete Bürger aus - 4,4 Prozent weniger als in 2021. Die Überschuldungsquote, der Anteil Überschuldeter relativ zu allen Erwachsenen, ging in einem Jahr von 8,86 auf 8,48 Prozent zurück. Experten sehen die Corona-Pandemie als eine Ursache dafür: Menschen profitierten von Corona-Hilfsprogrammen und hatten aufgrund von Pandemie-Maßnehmen weniger Gelegenheit zum Konsum. Die Schuldentilgung fiel ungewöhnlich stark aus - und Menschen hielten, misstrauisch ob zukünftiger Entwicklungen, ihr Geld bewusst zusammen.

Kreditwürdigkeit auf dem Prüfstand: Selbstauskunft anfordern!

Ersparnisse, die laut einer Studie des ifo-Instituts durch Teuerung und verstärkten Konsum zum Pandemieende schon zur Jahresmitte 2022 wieder aufgezehrt waren. Inzwischen beherrscht zunehmender Mangel das Bild. Doch wann gilt jemand als überschuldet? Dann, wenn derjenige seinen Zahlungsverpflichtungen nicht in absehbarer Zeit nachkommen kann, weil die Einnahmen nicht ausreichen, um alle Ausgaben zu decken. Falls Sie sich fragen, wie zahlungskräftig Sie von Seiten der Creditreform eingestuft werden: Ebenso wie bei der Schufa haben Sie auch gegenüber der Wirtschaftsauskunftei Creditreform - mit 160.000 Mitgliedern eine der größten der Branche - Anspruch auf eine regelmäßige kostenlose Selbstauskunft gem. Art. 15 Abs. 3 DSGVO. Die Erfahrung zeigt, dass manche Einträge zur Bonität nicht mehr aktuell oder schlicht falsch sind. Die Creditreform schickt Ihnen mit Ihrer Selbstauskunft übrigens auch ein Auskunftsformular. Füllen Sie dieses unbedingt aus: Sie sorgen so dafür, dass Ihre Daten aktuell sind. Welche Angaben Sie dort machen, entscheiden Sie.

Was steckt hinter dem Begriff Inflationsrate?

Die Inflation bleibt unser Alltagsbegleiter. Die Inflationsrate bemisst sich auf Basis aller Waren und Dienstleistungen, die Privathaushalte in einem Jahr nutzen. Ein fiktiver Warenkorb, gefüllt mit Produkten, von denen jedes seinen festen Preis hat, der sich im Jahresverlauf verändern kann. Die jährliche Inflationsrate speist sich aus dem Preis des kompletten Warenkorbs eines konkreten Monats, verglichen mit dem Monat des Vorjahres. Energie gehört auch dazu, und die Energiepreise steigen weiter. Insofern könnte der nächste Schuldneratlas anders aussehen. Seine hoffnungsfrohen Zahlen, so die Creditreform, könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Lage in Kürze verschlechtern werde. Längst seien noch nicht alle Inflationslasten und Energiepreissteigerungen beim Bürger angekommen. Denn die Creditreform-Tochter Microm hat ausgerechnet: Bis zu 19 Prozent der Haushalte werden ihre Rechnungen für Strom, Gas, Heizung und Wasser bald nur noch mit Verzögerung begleichen können. Über 7,8 Millionen Haushalte bzw. 15,6 Millionen Personen würden dann betroffen sein.

Schuldneratlas 2022 als Ruhe vor dem Sturm

Schon 2021 vermeldete das Statistische Bundesamt, dass 3,2 Prozent der Bevölkerung das Geld fehlte, um angemessen zu heizen - vor der Preissteigerung für Öl, Strom und Gas. Aber der Beginn von 2023 wird einen echten Energiepreisschock bringen: Denn die Zahl jener Menschen wird angesichts zu erwartender saftiger Nachzahlungen für Heizkosten zum neuen Jahr erheblich steigen. Und da bei strengen Temperaturen kaum jemand komplett aufs Heizen verzichten wird, werden Heiz-Rechnungen zwar fällig, aber zunächst nicht beglichen. Womit die Überschuldungschuldungsfalle zuschnappt: Die Creditreform rechnet hier mit mehr als 600.000 Fällen. Daten einer Schufa-Erhebung besagen übrigens Ähnliches: 35 Prozent von gut 1.000 Befragten fürchtet, dass ihr Einkommen langfristig zu gering sei, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Jeder Zweite bekennt, dass er in den letzten sechs Monaten bereits sein Erspartes angetastet hat. Es geht also verstärkt ans Eingemachte - nicht irgendwann, sondern in naher Zukunft.

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